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Die verheerende Unwetterkatastrophe von Mitte Oktober 2000 hat die Gemeinde Baltschieder sehr hart getroffen. Die Bewohner mussten Ihre Häuser verlassen und der Baltschiederbach hat das Dorf überflutet und Strassen, Wege, Plätze, Gärten und Wiesen mit Geröllmassen zugedeckt.
Dank einem vorbildlichen Einsatz der Behörden, der Einwohner und vieler unzähliger Helfer konnten bis heute die grössten Räumungsarbeiten abgeschlossen werden. Für diese grosse Arbeit gebührt allen hohe Anerkennung, und ein herzliches Dankeschön.
Aber nicht nur die Aufräumungsarbeiten wurden vorangetrieben, sondern auch auf der Projektierungsseite wurde Grosses geleistet.
Unter der Führung des Bundesamtes für Wasser und Geologie, der Dienststelle für Strassen- und Flussbau des Kanton Wallis, sowie einer Expertengruppe wurde das Ereignis analysiert und ein entsprechender Massnahmekatalog erarbeitet.
Dabei wurden in einem ersten Schritt folgende Untersuchungen durchgeführt.
- Ereignisanalyse und Kartierung der Phänomene
- Hydrologische Auswertung
- Geschiebebilanz
- Ermittlung der massgebenden Parameter und Definition der
provisorischen Schutzziele
Die Ergebnisse dieser Untersuchungen haben gezeigt, dass im Einzugsgebiet des Baltschiederbaches weiterhin ein erhebliches Geschiebepotential besteht. Der Bach dürfte somit bei einem ähnlichen Unwetter wieder ein grosses Geschiebevolumen bis ins Dorf transportieren.
Deshalb wurde beschlossen zur Entschärfung der Gefahrensituation in Baltschieder sogenannte Sofortmassnahmen auszuarbeiten.
Bei diesen Massnahmen geht es darum, die Sicherheit des Geschieberückhalts zu verbessern und das Auffangvolumen des Rückhaltebeckens zu vergrössern. Mit diesen Massnahmen kann kurzfristig das bestehende Sicherheitsdefizit wesentlich verbessert werden. Um langfristig die notwendige Sicherheit für das Dorf Baltschieder zu erhalten, ist jedoch ein umfassendes Hochwasserschutzkonzept notwendig. Die Expertengruppe ist voll an der Erarbeitung dieses Konzeptes. Die definitive Lösung wird Ende dieses Jahres vorliegen.
Die verheerende Unwetterkatastrophe vom Oktober 2000 hat uns einmal mehr aufgezeigt, wie wichtig der notwendige Hochwasserschutz für unseren Lebensraum ist.
In den letzten 15 Jahren ist eine starke Zunahme von Hochwasserereignissen festzustellen. Über die Gründe möchte ich mich hier nicht äussern, dafür sind internationale Fachgremien zur Zeit mit der Ursachenforschung beschäftigt.
Für den Kanton und die Gemeinden ist es jedoch klar, dass dem Hochwasserschutz in den nächsten Jahren eine grosse Priorität eingeräumt werden muss.
Im Kanton Wallis wird zur Zeit an der Projektierung des Jahrhundertwerkes - 3. Rhonekorrektion - mit Hochdruck gearbeitet.
Es muss jedoch nicht nur dieses, für den ganzen Kanton wichtige Grossprojekt vorangetrieben werden, sondern auch der Hochwasserschutz der einzelnen Gemeinden muss verbessert werden.
Mit dem heutigen Tag wird für die Gemeinde Baltschieder eine wichtige Bauetappe zur Verbesserung der Hochwassersicherheit als Sofortmassnahme in Angriff genommen. Bei einem planmässigen Baufortschritt wird die erste Etappe im Verlauf dieses Sommers abgeschlossen sein.
Die Kosten für dieses erste Teilstück betragen Fr. 5.2 Mio. und werden voraussichtlich von Bund und Kanton zu jeweils 65% und 30% subventioniert.
Ich hoffe, dass diese Bauarbeiten zur Sicherheit und zur langfristig nachhaltigen Entwicklung der Gemeinde Baltschieder beitragen.
Den projektierenden Ingenieurbüros, den Bauunternehmungen und der Bauleitung und allen andern am Bau beteiligten wünsche ich viel Erfolg bei der Realisierung dieses Bauwerkes.
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