Strasse Goppisberg - Greich, Einweihung, Greich

"Steile Gegenden lassen sich nur durch Umwege erklimmen". Mit diesem Zitat von Johann Wolfgang von Goethe möchte ich Sie heute hier zur Eröffnung und Einweihung der Strasse von Goppisberg nach Greich begrüssen und willkommen heissen. Diese steile, aber wunderschöne Gegend ist nun während dem ganzen Jahr durch eine Strasse erreichbar. Ich hoffe, mit dem Bau dieser Verbindungsstrasse, einen Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung dieser Gegend geleistet zu haben. Bis zum Bau dieser Strasse fehlte es nicht an Umwegen. Die Geschichte dieser Strasse reicht bis in das Jahr 1978 zurück. Damals erteilte der Kanton den Auftrag zur Projektierung einer Verbindungsstrasse von Goppisberg nach Greich. Ziel war es, die damals noch eigenständige letzte Walliser Gemeinde Greich mit einer Kantonsstrasse zu erschliessen. In den folgenden Jahren wurden viele Varianten geprüft und überarbeitet. Nicht zuletzt aufgrund vieler Interventionen von kommunalen und kantonalen Politikern hat der Grosse Rat des Kantons Wallis am 25. Juni 1995 das Dekret in der Höhe von 5.6 Mio. Franken für den Neubau der Verbindungsstrasse genehmigt. Hier speziell erwähnen möchte ich den Alt-Grossrat Hubert Imhof, der sich mit viel Engagement für dieses Projekt eingesetzt hat. Als Grossrat habe ich dieses Projekt unterstützt und ich bin glücklich, dass ich es als Staatsrat ausführen durfte! Anschliessend wurde das Projekt den neuen Verkehrsbedürfnissen und den gestiegenen Umweltanforderungen angepasst so dass der Staatsrat am 16. Februar 2000 die Pläne des nun ausgeführten Projektes genehmigt hat. Bereits am 8. Juni 2000 erfolgte dann der Spatenstich in Goppisberg. Damals habe ich ihnen versprochen, dass die Bauarbeiten 4 Jahre in Anspruch nehmen und mit der heutigen Eröffnung habe ich diesen Termin eingehalten. Wie Sie sehen, halten manche Politiker ihre Versprechen! Ich möchte an dieser Stelle allen Beteiligten zu dieser Leistung gratulieren und dafür bestens danken. Als Alpenland trägt die Schweiz in Bezug auf die Berggebiete eine ganz besondere Verantwortung. Berggebiete machen gut zwei Drittel unserer Landesfläche aus. Sowohl die Alpen als auch der Jura sind unter den europäischen Gebirgsräumen von zentraler Bedeutung. Weiträumige Naturgebiete, wie hier das Aletschgebiet, das sich im Inventar des UNESCO Weltnaturerbes befindet, sowie regionale grossartige Kulturlandschaften sind der Lebensraum für die Bergbevölkerung. Immer wichtiger sind diese intakten Lebensräume aber als Erholungsraum und damit als Grundlage für den Tourismus als grösster Wirtschaftsfaktor in unserm Kanton. Immer häufiger prägen jedoch Katastrophenmeldungen unsere Wahrnehmung des Berggebietes. Allein in den vergangenen Jahren haben Lawinen, Murgänge und Überschwemmungen in den Alpenregionen grosse Schäden angerichtet und leider waren Todesopfer zu beklagen. Die Häufung von negativen Nachrichten mag uns daran erinnern, dass die Bergbevölkerung ihren Lebensraum seit jeher gegen widrige Bedingungen behaupten musste. Allen technischen Fortschritten zum Trotz lässt sich die Landschaft im Alpenraum eben auch heute nicht unbeschränkt nutzen. Vielmehr zeigen uns die Dynamik der Naturkräfte, aber auch menschliche Schwächen immer wieder die Grenzen der technischen Machbarkeit auf. Die Zugänglichkeit und Sicherung der Mobilität durch ein funktionstüchtiges, gut ausgebautes und sicheres Strassennetz ist auch für die Zukunft eine wichtige Grundlage zur Erhaltung unseres Berggebietes. Die Verkehrsinfrastrukturen sind Aufgaben der öffentlichen Hand und damit aller Partner, Bund, Kantone und Gemeinden. Alle Beteiligten müssen sich gegenseitig bei den vielfältigen Aufgaben unterstützen vor allem bei der Finanzierung. Hoffen wir, dass es uns gemeinsam gelingt, die notwendigen Mittel auf allen Ebenen auch für die Zukunft bereitzustellen, damit wir gut ausgebaute und sichere Strassen benützen können. Dies ist das Ziel meines Departements und ich hoffe, dass Sie ebenfalls Ihren Beitrag dazu leisten werden. Wenn auch der Bau einer Strasse Arbeit bringt, baut man nicht um zu bauen, sondern für die Entwicklung und die Zukunft einer Region! Die Autobahn, die Schweizerischen Hauptstrassen, die Nebenstrassen, sind sie alle wichtig zur Nährung unserer Verkehrsadern! Der heutige Tag wird sicher als freudiges und wichtiges Ereignis in die Geschichte der neuen Gemeinde Riederalp eingehen. Ich möchte allen, den Planern und Erbauern und allen Beteiligten nochmals zu dieser tollen Leistung gratulieren und danke ihnen für den unermüdlichen Einsatz im Dienste aller Verkehrsteilnehmer. Freuen wir uns gemeinsam über das erreichte Ziel. Ich wünsche allen einen angenehmen Nachmittag, geniessen und nutzen Sie das Zusammensein, denn auch das ist sehr wichtig, in der heutigen gestressten Zeit. Mit der Eröffnung der Verbindungsstrasse von Goppisberg nach Greich ist nun auch die letzte Walliser Gemeinde, wenn heute nach der Fusion auch nur noch Teil der neuen Gemeinde Riederalp, mit einer Kantonsstrasse erschlossen. Ich hoffe dass diese Strasse ihren Beitrag zur Erhaltung und Nutzung unseres Berggebietes leisten wird.
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