Umbau Bahnhof Visp, Spatenstich

Die mehrmals verschobenen und nun endlich angefangenen Bauarbeiten sind das Ergebnis mehrerer Jahre an Studien, Absprachen und verschiedenen Entscheiden. Bedeutende Schritte wurden noch kürzlich unternommen. Dabei handelt es sich namentlich um die Finanzierungsvereinbarung der Anlagen der Matterhorn-Gotthard-Bahn, den Grossratsbeschluss für die kantonale Beteiligung an dessen Finanzierung, die öffentliche Auflage und die Genehmigung der Lärmschutzmassnahmen zwischen Raron und Brig ohne über die Realisierung der Kleegärtenstrasse und der Autobahn von Visp zu sprechen. Der neue Bahnhof sollte im Wesentlichen innert 3 Jahren verwirklicht und betriebsbereit sein. Während den Bauarbeiten werden für die Bevölkerung, die Geschäfte und die Grossindustrie Störungen auftreten, die es zu beheben und zu minimieren gilt. Die nächsten 3 Jahre sind nicht zuviel, um die Betriebskonzepte vorzubereiten. Der Bahnhof Visp wird als Vollknotenpunkt von Bahn 2000 für das Wallis eine sehr wichtige Rolle spielen, da dieser weniger als eine Stunde von Bern entfernt liegen wird. Dank dem Basistunnel und der Teileinbindung ins schweizerische und italienische Bahnnetz und auch dank dem neuen von der italienisch-schweizerischen Gesellschaft CIS II bestellten Rollmaterial, wird die Leistungsfähigkeit der Lötschberg-Simplonachsen sehr stark verbessert. Dies gilt nicht nur für den Transitverkehr zwischen Basel, bzw. Genf und Mailand, sondern auch für die Zufahrtsmöglichkeiten zu unserem Kanton und die Verbindungen zum Mittelland: man gewinnt mehr als 30 Minuten für Brig, beinahe eine Stunde für Visp, mehr als 45 Minuten fürs Mittelwallis und noch eine Viertelstunde für die Region Martigny. Die Fahrzeiten werden eindeutig im Vergleich zum Strassenverkehr konkurrenzfähig sein. Mit der Einbindung des regionalen Bahnverkehrs der SBB, der BLS durch die Scheitellinie und der MGB in das Fernverkehrsnetz wird davon das gesamte regionale öffentliche Verkehrsnetz ebenfalls profitieren. Die zentrale Funktion des Bahnhofs Visp bedeutet hingegen keineswegs eine Deklassierung des Bahnhofs Brig. Die Agglomeration Brig-Glis/Naters, zweitgrößte Agglomeration des Kantons, wird voll und ganz aus diesen Verbesserungen Nutzen ziehen, die teils Richtung Bern, teils Richtung Lausanne und Mailand vorgenommen werden. Der Bahnhof Brig in seiner Funktion als Grenzbahnhof wird ebenfalls durch die erwartete Zunahme des Personen- und Güterverkehrs aufgewertet. Die MGB-Ostausfahrt, die öffentlich aufgelegt wurde, ermöglicht durch die Aufhebung der Durchquerung von Naters und der gefährlichen Bahnübergänge eine offensichtlich qualitative Verbesserung. Die Umstrukturierung und Modernisierung der Bahnanlagen führen zur Eröffnung von neuen Märkten, die durch die Leistungsfähigkeit des Bauprojektes und dessen Attraktivität geschaffen werden. Die verkehrstechnischen Erschliessungsarbeiten der Region werden damit kaum abgeschlossen sein. So schnell wie möglich gilt es die Autobahn A9 zu verwirklichen und insbesondere im Nikolaital die Strassen- und Bahnausbauten zu beenden. Der im Jahre 2007 in Betrieb zu nehmende Lötschberg-Basistunnel, mit seinen 23 von 36 einspurig betriebenen Kilometern, bleibt jedoch in Bezug auf die Kapazität und die Betriebsfähigkeit sehr störanfällig. Der Kanton Wallis wird sich nach wie vor mit allen betroffenen Behörden der Westschweiz bei den Bundesbehörden tatkräftig einsetzen, um die Weiterplanung und die etappenweise Verwirklichung des vollständigen zweispurigen Lötschbergtunnels mit Westanschluss und dem begleiteten Autoverlad zwischen Bern und Wallis voranzutreiben. Nicht getrennt, sondern mit vereinten Kräften werden wir auf unserem Niveau den Herausforderungen der Schweiz und Europas begegnen können. Nur so ist es uns möglich, die Ausgewogenheit zwischen dem Bahn- und Strassenverkehr zu verwirklichen, die für die nachhaltige Entwicklung der wirtschaftlichen Tätigkeiten, der Lebensqualität und der Schonung der Umwelt unbedingt notwendig ist.
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